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Montag, Mai 30, 2005

manchmal, einfach so...


ein sonntag im sommer mit freunden und nachher einfach im boot ein bisschen den amazonas entlang...

Technisches Gedenken

In Frankfurt am Main mitten im Menschengewimmel des Hauptbahnhofs auf einer gedrängten Bank, deren Sitzgäste sich angenehme Wärme spenden würden, wenn es nicht einer der heißesten Sommertage des Jahres wäre. Die Sonne steht bereits tief und lässt die Luft über den Lichtreflexionen der Geleise flimmern. Meine Präsentation war nicht Sommer und nicht Winter, wieder nur irgendwie dazwischen. Die Vibration des Handys lässt mich wie immer zucken. Zweifelnde Blicke meiner Sitznachbarn. Auf dem Display erkenne ich, dass es kein Anruf, sondern die Erinnerung an Toms Geburtstag ist und denke an die Zeit zurück, als wir täglich unseren Spaß in der Schule hatten. An den Abend als er mir beim Lagerfeuer von seinen ersten Liebesproblemen erzählte und wir nachher betrunken im Zelt einschliefen. Unsere ersten Drogenerfahrungen. Das abgebrochene Medizinstudium und seine erfolgreiche Ausbildung zum Tontechniker. Daran, wie wir uns aus den Augen und aus dem Sinn verloren. Und an den Anruf vor zwei Jahren, als ich von Toms Tod erfuhr. Heute vermisse ich ihn mehr als früher. Bald hätte auch Jenny Geburtstag.

Donnerstag, Mai 26, 2005

desolation angels*

es muss sommer geworden sein. im dem bunker hier fällt das nicht groß auf, die graue wand auf der einen seite sieht aus wie die graue wand auf der einen seite immer ausgesehen hat. fliesen studio casa auf der anderen seite hat das die auslage seit jahren nicht neu dekoriert - auch nicht im sommer. dann dringt eine nachricht aus der übrigen welt herein - engel tragen durchscheinend leichte röcke.
ich bin misstrauisch, hier gibt es keine engel. bloß vereinzelt wunderschön traurige madonnen im little italy einer noch kleineren stadt im mittleren westen. mädchen in schwarz, die im casa italia, dem laden der italienerstraße, verschwinden, um bald darauf mit französischem wasser - evian plastik sixpacks - wieder aufzutauchen. ich offne die fenster - tatsächlich - es muss sommer geworden sein, die nachbarn, die gegenüber vom casa wohnen, dem fließen casa, nicht dem lebensmittel casa haben sich halbnackt im garten versammelt, drei, vier männer und zwei frauen, das sind deutsche, die sich anbrüllen - immer im sommer - wie jeden sommer - im garten, wo sie auch vor diesem fenster eine graue wand errichten.
weiter hinten hält sich ein mann auf einer plakatwand ein auge zu - mit dem zweiten sieht man besser - aber das zweite auge verschwindet hinter dem fließen casa. auf der straße sind caprios jeglichen ethnischen besitzes unterwegs, an der musik die von unten heraufdröhnt hört man das, und die kommandos endlich die schnapsfresse zu halten. die bäume sind grün, der himmel ist blau. die sonne scheint. die engel warten - auf die dunkelheit. hold me in your arms

[*engel der trostlosigkeit, ein roman von jack kerouac, wunderschönes buch, von einem der sich wunderschön zu tode gesoffen hat. auf deutsch ist das buch als "engel, kif und neue länder" erschienen, was für ein beschissener titel, vor allem für kerouac, den wortmagier, der nicht nur seine eigene bücher geschrieben hat, sondern auch den anderen großen büchern der beat generation, burroughs naked lunch und ginsbergs howl die titel gab, die letzten endes mit für den ruhm dieser bücher sorgten]

Mittwoch, Mai 25, 2005

was aus dieser generation werden soll. eine antwort für gisela friedrichsen

was soll aus dieser generation werden? was bloß? liebe giesela friedrichsen, das fragen wir uns auch. allerdings geht uns die frage tatsächlich etwas an. was soll bloß aus unserer generation werden. sowas hat es schließlich noch nie gegeben. eine generation assozialer, die sich als rechtsradikal ausgibt und dann auch noch die unverschämtheit besitzt das an einem deutschen auszulassen. es geht um einen prozess in frankfurt/oder, den angeklagten wird vorgeworfen [der hergang wird hier lediglich aus formal-juristischen gründen bezweifelt] einen 23jährigen [distanzlose nennung beim vornamen wie im spiegel ist ekelerregend ] verschleppt und stundenlang gefoltert zu haben. es waren frauen anwesend. unternommen hat niemand etwas.
der bericht über tathergang und prozess wird im spiegel von zwei fragen eingerahmt. in der überschrift heißt es: wie kann man solche täter bestrafen? und abgeschlossen wird der artikel mit der 'herr im himmel hilf'-anrufung: was soll aus dieser generation werden?
die erste frage, sehr geehrte frau friedrichsen, ist sehr einfach zu beantworten. bei der bundesrepublik deutschland handelt es sich, auch wenn der spiegel das vielleicht nicht wahrhaben will, wenn es um das anale einführen von klobürsten und staubsaugerrohren geht, um einen rechtsstaat. hier gibt es eine strafgesetz und eine prozessordnung, die gelten sogar im verarmten frankfurt. oder, um im spiegelbild zu bleiben, sogar an der grenze zu polen, was solche verbrechen ja schon weitaus verständlicher macht. man weiß in deutschland ja wie die polen sind. sogar der spiegel weiß das. jedenfalls wird man, so ist es jedenfalls anzunehmen nach der strafprozessordnung weiter vorgehen und letztendlich ein urteil fällen. vermutlich wird es auf freiheitsberaubung und gefährliche körperverletztung hinauslaufen. ein tötungvorsatz scheint ja nicht vorgelegen zu haben. der richter wird ein urteil verlesen, gitter, fertig. so wird das gemacht in einem rechtsstaat. was soll denn bitte die frage? was will damit gesagt sein? impliziert? wird dem rechtstaat unterstellt zu schwach zu sein, dieses urteil zu fällen? oder heult hier jemand, sichtlich ergriffen und angeekelt nach härteren gesetzen? todesstrafe? was macht diesen fall so besonders? die klobürste im arsch? oder das hier jemand, der offensichtlich nicht zu unserer rechtsradikalen, deutschenfolternden generation gehört, oder gehören will es wagt wegen eines einzelnen prozesses gleich den rechtsstaat in zweifel zu ziehen?
das opfer ist also ein deutscher. so steht es schon im ersten satz. das scheint frau friedrichsen offensichtlich unheimlich wichtig zu sein. wahrscheinlich wäre ein ausländer mit klobürste im arsch kein grund gewesen gleich rechtsstaatlich-rhethorischen geschütze aufzufahren. jedenfalls ist ein ausländer nie grund zu solchen fragen gewesen, selbst wenn der sich nicht mehr eines lebens mit einem künstlichen darmausgang von deutscher wertarbeit erfreuen durfte. na, schwamm drüber. oder teppichreiniger? was soll bloß aus dieser generation werden? die ganze generation lebt im elend in frankfurt/oder. schade, dass ich noch nie dort gewesen bin. das elend, die mangelnde schulbildung, ja das sind die faktoren die da am allerbesten herangezogen werden. denn kinder aus guten häusern, mit guter schulbildung werden schließlich spiegeljournalisten, oder wissen zumindestens, dass man sich einen ausländer vorzunehmen hat, wenn man schon unbedingt wem eine klobürste einführen will. gebildete bürger wissen was sich gehört. gebildete schüler führen keine klobürsten in deutsche ärsche ein, gebildete schüler nehmen deutsche waffen zu hand und knallen gebildete deutsche mitschüler über den haufen. aber das ist ja gar nicht so schlimm, erfurt liegt ja auch nicht so weit im osten, so dicht bei polen möchte man sagen. und verbrechen, jedenfalls die ekelhaften, begehen schließlich nur die armen.
irgendwie scheint es nicht recht klar geworden zu sein, dass sich die besiedlungsdichte von rechtsradikalen und ausländern antiproportional zueinander verhalten, das heißt, grob vereinfacht, da wo es viele ausländer gibt, gibt es fast keine (militanten) rechtsradikalen und umgekehrt. was den schluss nahe legen würde, das ausländer und rechtsradikale im gesamtsystem ungefähr den selbe funktion haben. man könnte sich fragen in was genau diese funktion besteht. warum brauchen die generation der spiegeljournalisten die klobürste im arsch? warum braucht man überhaupt die generation? warum vereinfacht der spiegel alles so gnadenlos? warum diese verzerrte weltbild? ein weltbild, ebenso vereinfacht, wie das der neonazis? was aus den tätern wird? strafgefangene vermutlich. opfer höchstwahrscheinlich. und die generation? nun, ein paar von uns werden wohl klobürstenschieber werden, wie ein paar aus jeder generation. und spiegeljournalisten, spiegeljournalisten werden wir auch. dann können auch wir uns hinstellen, uns an dem grauen nähren, uns darüber erheben und artikel schreiben. zum beispiel darüber, was einem in deutschen gefängnissen so alles anal eingeführt wird. von einer generation der das dogma von der unversehrtbarkeit des [eigenen] körpers wichtiger geworden ist als das leben selbst.

allegorien des einkaufens [schöner tag 2]

ich konnte nicht anders als noch ein bisschen draußen herumzuschlendern. wobei es eigentlich schöner gewesen wäre kein ziel zu haben, aber im kühlschrank fand sich doch noch eine halbe mango* von gestern ich muss vergessen haben einzukaufen, was eigentlich nichts macht, ich könnte glücklich verhungern (obwohl mir 5000 kalorien lieber sind). jedenfalls, ich gehe einkaufen, 1 kg jogurt für die mangos und milch nehme ich gleich auch noch mit. ja...milch, darum geht es. vor dem regal mit den milchprodukten steht jemand, den ich kenne und mit dem ich unter normalen umständen vielleicht sogar einn 'hallo, wie gehts so'-gespräch anknüpfen würde. aber erstens habe ich keine lust, zwischen den supermarktregalen meine hände zu schütteln aus den hosentaschen zu nehmen und mit dem pfeifen will ich auch nicht aufhören, und zweitens gibt es schwerwiegendere gründe, die mich vom small talk abhalten. mein bekannter ist nicht sllein. das mädchen in seine begleitung kenne ich zwar nicht, aber es ist nicht schwer zu erraten, dass es seine freundin sein muss, die sich gerade über die tüten mit fettarmer jogurts beugt, so dass jetzt milchbar auf milchbar zu liegen kommt, während sie nicht damit aufhören kann sich über etwas, dessen inhalt ich im vorbeischlendern nicht erfassen kann ereifert. schon alleine die stimme ist es, die mich, mit meinen noch unbeladenen händen in den taschen, dazu bringt meinem körper einen leichten schwung aus der hüfte zu versetzten, um so weit wie möglich nach links zu driften im gang zu den tütensuppen, vorbeizuschleichen, während hinter mir das gekeife, ereifern über irgendetwas, den tag, die luft, die ausländer, kinderschänder, ganz gleich was es ist, es ist schlecht, es ist das böse, es muss bekämpft werden, dass man so häufig findet bei menschen, die ein zufriedensein mit sich nicht selbst nicht kennen und ihre neurotisch-permanente unzufriedenheit ständig an und über andere auslassen müssen. mein bekannter tut mir leid in seinen sandalen, es wundert mich kein bisschen, dass ihm mit mitte zwanzig die haare ausgehen. das über die milchtüten gebückte keifen muss jedes leben in näherer umgebung abtöten, und man richt förmlich die antiseptische angst mit der sie im ganzen haus täglich toiletten und türgriffe einsprüht, insektenvernichtungsmittel verbreitet, die wohnung
aufgeteilt in unterschiedliche kampfzonen, die letztlich nur der ausrottung all jener impulse dienen, die eine größere lebendigkeit von etwas verraten als sie selbst es sich zugestehen will, und sei es nur das verzeifelte zucken eines fliegenbeines in der klebepaste des fängers, eine vergeblicher, doch immerhin noch deutlicher versuch der finalen, tötlichen gefangenschaft zu entfliehen. wie dumm wäre die fliege die versucht den menschen anzugreifen, der den fliegenfänger für sie aufgehängt hat. ich kann mir lebhaft vorstellen, dass mein bekannter nicht nur seine haare verliert, sondern sich zug um zug auch von seine potenz verabschieden muss. wie ich mich selbst vor dem wurstregal wiederfinde tut er mir auch schon kein bisschen mehr leid. ich nehme cabanossi und kehre auf umwegen zu den milchprodukten zurück, die meine bekannten in der zwischenzeit glücklicherweise verlassen haben. später entdecke ich sie in einer der schlangen an der kasse. sie keift noch immer. erst jetzt fällt mir auf, was mein bekannter eventuell an ihr finden. sie hat wirklich beeindruckende titten, echte mörderhupen. die präsentiert sie auch stolz unter einem ziemlich engen t-shirt, einem, das genaugenommen nicht einfach eng, sondern schlicht zu klein ist, wenn man beachtet, wie schlecht die bündchen an den armen sitzen, ins fleisch einschneiden. aber ich glaube die wenigsten menschen achten auf sowas, wenn sie die oberweite präsentiert bekommen, die jungs werden geil und die mädels sind entweder genug mit ihere mehr oder minder offensichtlichen eifersucht beschäftigt, oder damit ihre eigenen freunde abzulenken um sie ja nicht in den genuss des anblicks kommen zu lassen. ebensowenig wie das wird ihnen der weiße schriftzug auffallen, der auf dem dunkelblauen t-shirt die hupen darunter nur noch deutlicher zur schau stellt. 'private' - privat - solche öffentliche titten, privat. 'the public tit' - das ist in englischen das, was wir hier die öffentliche hand nennen. man muss zugeben, dass die englische sprache an dieser stelle eine überlegene metaphorische kraft entfaltet. ich frage mich, ob man im englischen ein sprichwort daür hat, nicht in die fütternde hand zu beißen, wie zum beispiel nicht auf dem nippel zu kauen, der einen stillt. wie soll der nippel stillen? öffentlich? wenn er privat gehalten wird? was befriedigt die sehnsucht der konsumenten? milch? oder jogurt?

*das rezept für mein gebratenes hühnerfleisch mit kokosmangosauce werde ich auch irgendwann verraten

schöner tag

schöner tag. gar nichts besonderes, durchschnitt. endlich ist es mal ein bisschen warm geworden, jedoch ohne direkt heiß zu sein. man leidet nicht. die bäume sind grün und die luft steht still, nichts bewegt sich. ich bin verhalten glücklich und entspannt - zur arbeit gekommen, ohne, wie zu oft in letzter zeit, mein portemonnaie vergessen zu haben und sogar die restlichen briefe, die noch - zu verschicken - auf meinem schreibtisch zuhause gelegen haben, konnte ich noch zur post bringen - im büro dann erledigt, was zu erledigen ist, dabei ein wenig radio satan hören, leise, im hintergrund, während ich mit einer jungen kollegin harmlose gespräche über frauenbeauftragtenthemen führe. auch das mittagessen heute ist in ordnung, die pfeffersoße weder zu scharf noch zu salzig, der kaffee gut.
und auf dem heimweg bleibe ich, wie so oft, kurz an dem spielplatz stehen, an dem ich so oft vorbeikomme. sehe den türken- und russenkindern zu, die an der tischtennisplatte rundlauf spielen. muss daran denken, dass ich in dem alter selbst rundlauf gespielt habe, mit meinen freunden. am rand des sandkastens stehen zwei kleine mädchen, die mich aus grossen schwarzen kulleraugen anstarren. lächeln muss ich da, nicke den müttern und der grauschnurrbärtigen großvätern zu und setze meinen weg unter den geringschätzigen blicken der dreizehnjährigen, die zu alt für den sandkasten, lässig auf den eisengeländern hocken und, wahrscheinlich aus supermärkten oder manteltaschen ihrer eltern heimlich mitgehen gelassene, zigaretten rauchen, fort, die hände in den taschen, pfeifend, unter den bäumen entlang, wo ich ab und zu den kopf in den nacken lege, den blick einem vorbeijagenden vogel folgen lasse, oder einfach nur um die schweigende grünheit der decke über mir in mich einfließen zu lassen. es gibt jetzt nichts mehr zu tun als vielleicht nachher beim italiener in meiner straße vorbeizugehen 'ciao' - 'ciao', ein eis mitzunehmen auf den verbleibenden kurzen weg nach hause, wo ich wie immer auf den anruf von meiner freundin warte, der bestimmt gleich kommt. mir geht es gut und da ist nichts, absolut nicht auf der welt, über dass ich mir sorgen machen müsste. die erde dreht sich - wie sie sich immer gedreht hat - und die dinge, die passieren in der wirklichkeit sind die dinge, die immer passiert sind - in der wirklichkeit. ich bin gesund und es ist, nicht nur fast, ein wunder, wie jetzt, wo das telefon zu klingeln beginnt. 'wie war es heute?/how was it today?' - 'fine?' fein. 'a beautiful day in poland, too.'

Ein neuer Virus mischt sich unter das Volk

Welch Welle die NRW-Wähler (oder die Nichtwähler) doch ausgelöst haben! Rüttgers (+), Schröder (-), Neuwahl (+), Merkel (+), Westerwelle (+) und Lafontaine tritt aus der SPD aus, um die Gunst der Stunde als Repräsentant einer neuen, starken Linken zu nutzen. Volksnah, Arbeiternah, mit der rechten Moral und dem rcihtigen Sinn für Gerechtigkeit. Die glücklichen Virenstämme, die Lafontaine in die Bundestagswahl führen will ist die SPD-Abspaltung WASG und die PDS. Euphorie will sich bei PDS und Gysi derweil noch nicht einstellen. Bezweifelt wird, ob in dieser kurzen Zeit ein solches Bündnis organisiert und diesem zugestimmt werden kann. Außerdem hatte Gysi selbst ja auch noch gar nicht entschieden, ob nicht er lieber Roter Führer spielen will. Das wäre wohl wenig erfolgsversprechend. Schließlich dürfte erst Lafontaine der Katalysator sein, der eine DDRbelastete PDS im Bündnis breiteren Schichten akzeptabel macht. Der Katalysator, der die verträgliche Dosis eines neuen Virus unter das Volk mischen könnte.

Dienstag, Mai 24, 2005

Wahl zwischen Pest und Cholera

Pest gewählt und Cholera bekommen. Schön, dass es jetzt schon bald neue Wahlen geben soll. Bei diesen attraktiven Angeboten freut sich der Wähler doch so richtig darauf, unter den Schmerzen der einen oder anderen Krankheit zu leiden. Gottesplagen hin oder her. Vielleicht braucht Deutschland tatsächlich diesen "WECHSEL". Dann würden endlich alle Menschen rausgeschmissen, die hier nichts zu suchen haben. Und rein käme hier auch keiner mehr, der unsere Wirtschaft nicht nach vorne bringt.
Wie sich die Wirtschaft über einen Krankheitswechsel freuen würde, hat man ja umgehend gestern an den nach oben schnellenden Börsenkursen gesehen. Die türkischen Kurse allerdings
sind ganz schön in den Keller gesunken. Ja, wer sich darauf vorbereiten muss, mit den SCHWARZEN in Deutschland Kirschen zu essen, der bekommt schon vorher Bauchschmerzen.
Angela sollte im Falle dessen dann auch schon mal einen großen Topf
Vaseline bereit stellen, um möglichst oft mit ihren Kopf in der Rückenverlängerung von George W. zu suhlen. Vielleicht können unsere Kinder dann endlich Seite an Seite mit den Soldaten der USA unkonforme Länder angreifen und bei Folterungen vor lauter dummheit in die spontan gezückten Kameras der Briten lächeln. So brauchen dann auch die ganzen Menschen nicht mehr nach Deutschland zu kommen, um zu erfahren, was wir von ihnen halten. Wir zeigen es ihnen einfach direkt im "eigenen" Land. Ach, was ginge es uns heute gut, wenn wir damals neben George W. im Irak gestanden hätten. Wie würde die eh schon erblühte Innenpolitik die Rahmenbedingungen für Millionen Arbeitsplätze in den Überwachungsdienstleistungen schaffen. Die Zulieferindustrie würde aus den Nähten platzen und nicht genügend Arbeitskräfte finden. Druck würde auf die Regierung ausgeübt, dass die Grenzen für Billigarbeitskräfte doch wieder weiter geöffnet werden müssten. Mehr Ausländer kämen dann doch ins Land, die Angsgt würde größer, das Bedürfnis nach Schutz und Überwachung steigen und dieser Wirtschaftszweig weiter wachsen. Wer an Pest oder Cholera leidet, der will doch wenigstens in Sicherheit leben.
Wie konnten wir nur so blöd sein und nicht in den Irak einmarschieren! Aber es bleibt ja noch Hoffnung für die Zukunft. Die Wahl steht an. Der nahe Osten muckt schließlich immer noch. Und der ferne Osten bräuchte bestimmt ein paar Nachhilfestunden in Sachen Menschenrechte. Warum diesmal auf George W. warten? Warum sich nicht einmal den gebührenden Respekt verschaffen? Warum nicht einfach einmal den ersten Schritt in Richtung Sonnenaufgang machen und zum Wohle der Wirtschaft zum Wohle der Menschheit alles befrieden, was lohnend erscheint? Hat nicht die Türkei auch Bodenschätze und Probleme mit den Menschenrechten? Es liegt doch alles in unseren Händen. Wir müssen nur die rechte Krankheit wählen.

Sonntag, Mai 22, 2005

wir sind", sagte joda

die roten planen durch bruch der verfassung den rückzug,
die               meute giert und stimmt begeistert zu... schade, dass ich als ausländer geführt werde, sonst könnte ich stolz sein die arschlöcher nicht gewählt zu haben. star(r) wars wohl keine leistung.

alles ist










da bleib ich doch lieber papst!

Samstag, Mai 21, 2005

lächelnde puppen im arm

ich sollte mich von der politscheiße fernhalten und über was anderes schreiben. meine tochter zum beispiel - die ich nicht habe. kinder. damit bin ich schon wieder bei der politik. unsere regierung, ganz gleich welche partei das sein mag, wünscht sich doch eine höhere geburtenrate. ich wünsche mir eine tochter. ich bin einer meinung mit euch.

einen tag ohne westliche demokratien, einen tag ohne zombies in einkaufzentren, ohne werbespots, ohne holocaust, ohne westerwelle, ohne schröder, ohne merkel, ohne täter, ohne opfer, ohne zeitungen die uns zu superstars, modells und päpsten erklären und dann im rinnstein verrotten, ein tag ohne euch und die tourismusbranche... wäre genug um die kraft zu haben, ein kind zu ertragen, schreiend vor hunger...

beten statt wählen

Sind ja blendende Nachrichten heute. Morgen sind Wahlen in NRW. Keiner weiß mehr wie groß das Loch im Haushalt wird und es geht wieder nach Afghanistan die Freiheit verteidigen. Vielleicht sollte man die KSK lieber nach NRW fliegen, statt nach Kabul. Am allerbesten gleich hier zu mir in die Siegstraße. Lieber Strucki, lieber Onkel Otto, ich bin es der momentan eure saubere Freiheit bedroht, nicht die verschissenen Taliban. Lasst die dreckigen Moslems in Ruhe, kehrt lieber vor der eigenen Tür und sorgt dafür, dass ich und der Rest des perwollgewaschenen Volkes morgen im Gleichschritt zur Wahl marschieren, um da unsere Stimme auf stumme Zetteln zu erheben. Man könnte irgendwie meinen andere Dinge sind wichtiger. Ich habe heute im Bus so einen "Geht gefälligst wählen"-Aufruf gesehen. Ein Ausrufezeichen das aus lauter Kreuzen bestand. So sah der Punkt aus:

x x x x x x x
x x x x x x x
x x x x x x x
x x x x x x x
x x x x x x x
x x x x x x x

Ich dachte, ich soll Lotto spielen gehen. Genau das habe ich dann gemacht. Da besteht wenigstens die Chance, das was positives dabei rumkommt… Außerdem ist es wahrscheinlicher im Lotto zu gewinnen, als dass eine Partei gewählt wird, die ihre Wahlversprechen einhält.
wie, nur zwei richtige? Das ist gar nichts, schade. Aber immerhin mehr als ich von der Wahl erwarten darf. Vielleicht sollte ich morgen in eine Moschee gehen, beten. Allah wird mehr für meinen Einsatz beim Glücksspiel übrig haben als für den Einsatz der KSK. Die Arschlöcher verdienen ihr Geld damit, dass sie mit meinen Steuergeldern Löcher in fremde Körper machen…und meinen Haushalt. Rettet Hans Eichel ihr Idioten, die Freiheit ist erwachsen und kommt alleine (a Leine = ohne Fesseln) klar.

Freitag, Mai 06, 2005

The first conclusion drawn by an ape genius:

Stupidity is the price of evolution.

Roland Barthes wäre nicht glücklich. Gerald Genette wäre begeistert. Der Sieg des Paratextes über die restliche Botschaft. Das Material erringt die Herrschaft über den Sinn. McLuan hatte recht. Das Medium ist die Botschaft. Im Anfantg war das Wort... Scheiße.

Mittwoch, Mai 04, 2005

grau

der tag ist grau
der rest auch.

grey

1 - the day is grey
2 - t h e r e s t 2

Dienstag, Mai 03, 2005

gesetz

"folgen sie dem roboter und versuchen sie nicht zu fliehen, die maschine würde sie sofort töten."

gelungen