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Montag, Juni 20, 2005

"was wir brauchen, ist ein neuer krieg"

zugegeben krieg liegt im augenblick wohl außerhalb des erreichbaren. also, was sonst könnten wir kriegen? einen fight club? es ist erstaunlich wie oft mir der film in den letzten wochen über den weg gelaufen ist. na ja, in filmgesprächen eben. das ist nicht besonderes. was mich allerdings verwundert ist was man über den film zu hören bekommt. die einhellige meinung, dass dies "einer der besten" oder "der beste" film sei, den man je zu sehen bekommen hat. man sollte meinen, der fight club und das ganze zeug sei männersache. aber frauen finden den film offensichtlich ebenso gut. man könnte das, und die tatsache, dass es sich beim designgegenstand des monats der frauenzeitschrift ELLE um einen '66er Jaguar E-Type handelt als untrübliches Zeichen dafür ansehen, das die Zeit des Geschlechterkampfes wohl endgültig zuende ist. aber davon hier nur am rande. das letzte "das ist mein lieblingsfilm urteil" über fight club kam übrigens von einer meiner vorgesetzten in der universität.
wieso fight club? wie macht der film uns so unheimlich an? und warum eigentlich? die antwort könnte sehr einfach sein. es ist die antwort auf die frage worum es eigentlich in fight club geht. sicher, da ist die IKEA-Möbelgeschichte, der boxclub etc. aber das eigentliche, der plan dahinter, das ist project mayham. es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die vernichtung der gesellschaft in der wir leben.
blödsinn, in jedem james bond film geht es um genau das selbe. schon klar, allerdings mit einem winzigen unterschied. in fight club triumphiert am ende das gute. die hochhäuser zerfallen zu staub. das ist etwas ganz anderes als dabei zuzusehen wie der belohnungsfick den ein snobistischer engländer sich abholen darf nachdem er unsere welt gerettet hat. in fight club geht sie unter. und das ist es was den film so bemerkenswert macht. man braucht nicht lange darüber nachzudenken, manche sprechen es ganz offen aus, bei anderen ist es noch mehr vorbewusst (ich sage ganz beabsichtigt nicht unterbewußt): diese welt muss weg. der grund dafür liegt auf der hand. fight club. die liebe zu diesem film repräsentiert nicht mehr und nicht weniger als den hass den wir empfinden auf die gesellschaft in der wir leben. uns geht es kein bisschen anders als denen im film. auch wenn wir nicht alle benzin zapfen und wir keine generation stellen (wir sind mehr als bloß eine generation), we are the middle children of history. wir haben keine großen krieg, keine große depression. unser großer krieg ist ein spiritueller, unsere große depression, das ist under leben. es ist schön, wenn es soetwas gibt, aber eigentlich bräuchten wir weder agro berlin noch fight club aus hollywood, um zu dieser erkenntnis zu gelangen. die sind für etwas ganz anderes gut. ein ritual, eine (müll-)abfuhr von energie, die wir verwenden könnten unser leben zu etwas zu machen. boxclubs zu gründen, terrorganisationen oder um einfach seife zu sprengstoff zu machen und loszuziehen. das ziel ist gar nicht so wichtig, die bewegung, die verwandlung von ordnung in unordnung, das ist es was zählt. was zählen würde. wenn wir nicht schon längs viel lieber nach hause gehen würden, um unsere skandinavischen möbel zu polieren oder fight club zu kucken. das ist ein und das selbe. und es ist falsch. macht weiter so und ihr werdet sein wie ich. wie meine freunde. von denen mehr im nächsten eintrag...

1 Comments:

Blogger val.b said...

brad pitt, eh?

9:55 PM  

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